Formal arbeitet Hella Meyer-Alber sehr reduziert, stark abstrahiert, sie nimmt die Formen auf das Wesentliche zurück.
Badische Zeitung / Roswitha Frey
Seit einem Bildhauersymposium, das ich als Kind in meiner Heimatstadt Lahr miterleben durfte, bin ich fasziniert von dreidimensionaler Kunst. Ein Kunstwerk, das man draußen, im Tageslicht betrachten, berühren und umrunden zu kann, hat eine unmittelbare Wirkung. Es wirkt natürlich obwohl es Kunst ist.
Dieses Paradox fasziniert mich und treibt mich an auf der Suche nach perfekten Formen. Mit dem Rüstzeug einer Handwerksausbildung zur Steinbildhauerin und einer künstlerischen Ausbildung an der Bildhauerschule Müllheim (Schweiz) arbeite ich seit gut 25 Jahren im eigenen Atelier. Stein und Holz sind meine bevorzugten Materialien.
Der Stein ist das älteste Material in der Bildhauerei. Er wirkt dezent und kühl mit seinen gedeckten Farben und Maserungen. Seine Farbe läßt der Form den Vortritt. Das macht ihn zum perfekten Material in der Bildhauerei.
Die Bearbeitung des Steins ist zeitaufwendig. Das anschließende Schleifen und Polieren fordert noch mehr Geduld. Umso stärker ist die Wirkung, in diesem Material, einen kurzen Moment einer Bewegung festzuhalten.
Holz verhält sich in jeder Hinsicht anders: es wirkt auf die meisten Menschen freundlich und warm. Es wird meist schon auf den ersten Blick positiv empfunden in noch gänzlich unbearbeitetem Zustand. So stellt sich für den Bildhauer das Problem, dem Holz eine eigene Aussage abzuringen. Maserung und Farbspiel können so stark sein, dass die Form in den Hintergrund tritt. Oft machen Risse dem Plan einer Form einen Strich durch die Rechnung. Das erfordert spontanes Arbeiten und manchmal den Einsatz von Beizungen , um allzu starke Färbungen abzumildern. Holz läßt auf Grund seines geringen Gewichts große Formate zu. Viele meiner Holzskulpturen sind dünnwandig oder komplett ausgehöhlt. Das Holz bringt bei mir zufällige und überraschende Formen zu Tage.
Formal arbeitet Hella Meyer-Alber sehr reduziert, stark abstrahiert, sie nimmt die Formen auf das Wesentliche zurück.
Badische Zeitung / Roswitha Frey
...mit traditionellen Mitteln schafft Hella Meyer-Alber Neues und stellt oftmals Altes in Frage.Sie hat eine eigenständige Ausdrucksform und Ästhetik entwickelt...
Lahrer Zeitung / 14.6.1999